Schlossführung Fischbachtal Aktiv 2012

Guten Tag liebe Besucher,

herzlich willkommen zu „Fischbachtal aktiv“ hier auf Schloss Lichtenberg!  Mein Name ist Cornelia Röder-Baltz, ich bin hier in Fischbachtal geboren, wohne auch in Niedernhausen und habe vor einigen Monaten eine Ausbildung beim Geopark Bergstraße-Odenwald gemacht. Weil viele danach fragen: ich bin keine Rangerin, sondern eine von insgesamt  9 Geopark-vor-Ort-Begleitern der Gemeinde Fischbachtal und darf Sie heute hier vor Ort begleiten☺

Ich freue mich, dass so viele Interesse haben an unserem schönen Schloss und an dessen Geschichte und möchte zu Beginn fragen, wie viel Zeit Sie für unsere Führung mitgebracht haben? …Sind Sie auch interessiert an Schlosskapelle, Museum, Kaisersaal?…Vorburganlage? Bei unseren heutigen Führungen können und wollen wir Ihnen nicht alles zeigen, denn wir wollen Ihnen Geschmack machen auf unser Führungsangebot. Ab Frühjahr 2013 können Sie bei uns ausführliche Führungen besuchen☺

Gut, dann starten wir gleich auf unserer Schlossterrasse, die offiziell zurzeit gesperrt ist, aber wir haben für heute eine Ausnahmeerlaubnis bekommen. Folgen Sie mir bitte…

Von hier oben haben wir einen sehr schönen Ausblick und der eignet sich sehr gut, um Ihnen zunächst –insbesondere für Nicht-Fischbachtaler- einen geschichtlichen Überblick zu geben:

(Fischbachtal mit seinen insgesamt sechs Ortsteilen. Gesamteinwohner: knapp 3000, Ndh. 1300, Ltgb. 650, Steinau+Bill. Je 320, Messbach+Nonrod je 120). Direkt vor uns Lichtenberg, im Tal Niedernhausen, Richtung Talende folgt Billings, oben kurz vor der Neunkirchner Höhe Steinau und versteckt im Wald Messbach und Nonrod.)

Vor uns liegt der kleine Ortsteil Lichtenberg heute mit 650 Einwohnern. Lichtenberg hat in seiner langen Geschichte –man glaubt es kaum- zweimal Stadtrechte bekommen, darauf gehe ich später genauer ein. Ganz am Ende von Lichtenberg, oben im Wald in der Nähe des Sendemasts, dort beginnt eigentlich die Geschichte von unserem Schloss und seinen Vorgängerbauten. Denn vor über 2000 Jahren wurde auf diesem Berg, der Altscheuer, eine Ringwallanlage gebaut, die sogenannte Heuneburg. Wer diesen Ringwall gebaut hat, weiß man nicht genau, man geht aber von den Kelten aus. Kelten, Germanen, Römer, Alemannen, sie haben alle dort ihre Spuren hinterlassen und diesen Platz genutzt als Fliehburg, Kultstätte, militärisches Zentrum und als einen herrschaftlichen Verwaltungsmittelpunkt.

Also Lichtenberg war bereits vor 2000 Jahren ein wichtiger territorialer Mittelpunkt!

Diese besondere geographische Lage nutzten dann auch im Mittelalter die Grafen von Katzenelnbogen und bauten hier weiter vorn  „uff dem lichten Berge“ ihre Burg. Und genau wo wir jetzt stehen – auf dieser Schlossterrasse-  da stand einmal der Palas, also das Hauptgebäude, der Burg. Dieser Bau, der sogenannte Katzenelnbogener Bau, ist erst vor 160 Jahren eingestürzt. Reste davon befinden sich übrigens im ehem. Eiskeller der Brauerei Schönberger…

Wir wissen, dass es bereits im Jahre 1227, also vor 800 Jahren,  einen ersten Grafen von Lichtenberg gegeben hat. Entweder hat er oder sein Vater die Burg erbaut. 300 Jahre später sind dann die Grafen von Katzenelnogen ausgestorben und die Landgrafen von Hessen erbten den ganzen Besitz. D. h. auch Burg Lichtenberg.

Lichtenberg wurde zur Landesfestung ausgebaut  u.a. 1503 mit dem Bau des Bollwerks. Lichtenberg war damals der Hauptort des nordwestlichen Odenwaldes.

Und dann von 1570 bis 1581 baute Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt das dreiflügelige Renaissanceschloss. Er hatte bei seinen Planungen für das Schloss auch ursprünglich vorgesehen, den Westflügel wesentlich länger zu bauen, aber dann ging ihm Geld aus, daher wurde der Katzenelnbogener Bau weiter genutzt und der Amtmann hatte darin seine Räume.

Hier auf dem Bild von Valentin Wagner von 1634 sieht man sehr schön die gesamte Anlage in der damaligen Zeit und man sieht den Katzenelnbogener Bau…leider nicht ganz korrekt, denn… Sie haben sich bestimmt schon gefragt, warum diese eine Wand komplett ohne Fenster ist? …und bei starkem Regen kann man die Verbindungstüren noch erkennen.

Und hier auf dem Bild aus der Romantik von 1855 (L.W. Bayrer und ist in Privatbesitz)  kann man diese Verbindungstüren noch sehen, der Katzenelnbogener Bau ist bereits verschwunden….und außerdem das Stadttor, welches in der Mitte des 19. JH abgerissen wurde und zwischen dem alten Gasthaus Schanz und dem Lichtenberger Musikinstitut stand.

Im Jahre 1312 bekam Lichtenberg zum ersten Mal Stadtrechte. Das wird in Groß-Bieberau dieses Jahr groß gefeiert…

Dieses Stadttor war auch die Vorlage für das Wappen von Lichtenberg und später von Fischbachtal. Kleine Unterschiede= künstlerische Freiheit☺ Wappen zeigen!

So, wir gehen nun gemeinsam ums Schloss…

Ostflügel Hier am Ostflügel an der Wölbung der Mauer sieht man sehr deutlich die Reste der alten mittelalterlichen Burgfundamente, die Mauerstärke beträgt hier 2 m !! (Restschloss 1,5 m). Der Ostflügel ist insgesamt 46 Meter lang.

Er ist der sog. „alte Bau“, der auf den Fundamenten der alten Grafenburg aufgebaut wurde. Anfang des 16. JH, 1516, wurde bereits ein neuzeitliches Gebäude erstellt, welches dann genutzt wurde, um den Ostflügel zu erstellen (spätgotisches Fenster neben Museumseingang). Man erweiterte dieses Gebäude und passte es dem Renaissancebaustil an.

Südflügel (Renaissancegarten, Architektur Schloss, Lichtenberger Stil, Fotos…)

Westflügel (Brandschutztreppe, Christkindhäuschen, Stadtmauer, Gefängnisturm, weitere Stallungen, Schwemme, Plan evtl. zeigen…)

Wir haben es also Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt zu verdanken, dass wir hier in unserem eher kleinen Fischbachtal ein so großes, mächtiges Schloss haben. Er hat sich damals entschieden hier zu bauen, weil er dringend einen repräsentativen Witwensitz benötigte. Er wollte nämlich heiraten und für die Heiratsverhandlungen war damals ein Witwensitz etwas ganz entscheidendes. Er hat dann auch schon 1572 geheiratet, obwohl das Schloss erst 1581 fertig gestellt wurde.

Schloss Lichtenberg war im Laufe der Jahrhunderte also

  • für die Gemahlinnen der Landgrafen Witwensitz, also Wittum
  • über mehrere Jahrhunderte hinweg Regierungssitz, bereits im Jahre 1440 gab es ein Amt Lichtenberg, das bis 1821 Bestand hatte, zur Verwaltung vom Amt Lichtenberg gehörte damals (Stand 1629) Fischbachtal, Modautal, Groß-Bieberau mit Stadtteil Rodau, Reinheim mit allen Stadtteilen, Roßdorf mit allen Stadtteilen, Ober-Ramstadt mit allen Stadtteilen sowie Wersau und Bierbach.
  • im 30jährigen Krieg Fluchtort vor der Pest
  • dann besonders im 18. JH sehr beliebter Ausgangsort für große Jagdgesellschaften,
  • bis 1848 Landgericht in Lichtenberg, wurde nach Reinheim und dann nach Dieburg verlegt, dann fiel Lichtenberg in eine Art Dornröschenschlaf
  • bis zu Beginn des 20. JH der Gastronom und Bürgermeister Schellhaas Lichtenberg zu einem Luftkurort machte und Gästezimmer im Schloss einrichten ließ. Damals traf sich die bessere Gesellschaft der Rhein-Main-Region am Sonntag in Lichtenberg!
  • Nach dem 2. Weltkrieg wurden dann Wohnungen hier im Schloss für „ausgebombte“ Familien aus Darmstadt vermietet, einige wenige davon leben heute noch hier.
  • 1951 wurde das Museum gegründet, welches 1984 in seine heutigen Räume umzog.
  • Letztes Jahr wurde die Renovierung der Schlosskapelle und des Standesamts fertiggestellt und so kann man heute wunderbar auf Schloss Lichtenberg heiraten. Wer es noch vor sich hat…☺
  • Außerdem finden im Kaisersaal regelmäßig die weit bekannten Schlosskonzerte statt, ebenfalls Galerie mit Kunstausstellungen sowie dieses Jahr erstmalig am Adventsmarkt eine Krippenausstellung. Und wenn alles klappt, können wir nächstes Jahr wieder das beliebte Jazzkonzert im Sommer hier auf der Terrasse feiern☺

Zurück Richtung Schlosshof, dann entweder zur Vorburg oder in die Schlosskapelle, Kaisersaal, finito☺falls Besucher länger im Museum bleiben wollen, bitte Eintritt bezahlen.

Vorburg: 

So, sind wir jetzt alle im Mittelalter angekommen? Sehr schön, und noch dazu an einer sehr romantischen Stelle wie ich finde und die auch die wenigsten Besucher kennen. Auch von Weitem kann man diesen Teil des Schlosses nicht sehen und das wird sich aber bald ändern. Ab Oktober werden hier weitere Bäume gefällt, der sogenannte obere Ring um das Schloss bzw. Vorburg, so dass man dann besser die Gebäude erkennen kann und auch von weitem wieder die Vorburg sehen kann☺.

Die Gebäude selbst sind Marstall mit Burgschmiede und der gotische Torturm. Die Entstehung des Marstalls und der Burgschmiede gehen zurück ins Mittelalter, ein weiterer Ausbau zum Pferdestall und Kutschenhaus fand im 14. und 15. Jahrhundert statt.

Zehntscheuer. Diese wurde erstmals 1494 erwähnt. Dort mussten die umliegenden Bauern den zehnten Teil ihrer Ernte abgeben, der dort eingelagert wurde. Das war damals eine Art Steuer. Im oberen Teil der Zehntscheuer befindet sich auch die kleine katholische Kapelle, die dieses Jahr erstmals am Adventsmarkt in das Marktgeschehen eingebunden werden soll.

Die Grafen von Katzenelnbogen waren eine sehr bedeutende Adelsfamilie. Sie waren wohlhabend und besaßen insgesamt 16 Burgen. Lichtenberg war eine der frühen Burggründungen. Die meisten Burgen sind am Rhein zu finden, z.B. Burg Rheinfels bei St. Goar und insbesondere durch die Burgen am Rhein wurden sie sehr vermögend. Dort konnten sie nämlich reichlich Zölle kassieren.

Im 15. Jahrhundert ist das Grafengeschlecht ausgestorben. Graf Philipp der Ältere von Katzenelnbogen hatte zwei Söhne, die beide vor ihm gestorben sind. Aber er hatte noch eine schöne Tochter. Anna von Katzenelnbogen war damals die begehrteste Partie in ganz Europa (so ähnlich wie Prinzessin Viktoria von Schweden vor ein paar Jahren). Anna entschied sich für Landgraf Heinrich III. von Hessen und so kam es, dass nach dem Tod ihres Vaters 1479 der ganze Besitz derer von Katzenelnbogen auf die Landgrafen von Hessen überging. Von da an ging es auch mit den Landgrafen von Hessen bergauf.

Weiter Richtung Südflügel: Renaissancegarten

Nun sind wir am Südflügel angekommen. Und Sie sehen hier auch die aktuellste vollendete Baumaßnahme: der Garten wurde wieder in einen renaissanceähnlichen Zustand versetzt. Vor wenigen Tagen wurde dieser Garten offiziell eröffnet. Vielleicht haben Sie den schönen Zeitungsartikel im Darmstädter Echo darüber gelesen: „Lustwandeln zwischen Kräutern und Blumen“.

Ideal für Hochzeitspaare, denn direkt oberhalb befindet sich das Standesamt und die Brautpaare können mit Ihrer Gesellschaft über die kleine Treppe nach Außen gelangen und hier im Renaissancegarten Ihren Sektempfang abhalten. Das kann ich Ihnen leider jetzt nicht bieten ☺

Die Gestaltung des Renaissancegartens war nicht einfach, da man keine alten Planzeichnungen mehr hatte. Der Landschaftsarchitekt hat sich dann daran orientiert, dass der Erbauer Georg I. den Baustil der Renaissance sehr liebte. Diesen Stil hat man dann versucht hier umzusetzen und auch die sehr prägende Farbgestaltung des Schlosses selbst, nämlich weiß und rot. Daher weißer Kies und roter Sandstein.

Bei der Bepflanzung wusste man, dass bereits zu der Zeit, als im Standesamt noch der Justizamtmann sein Refugium hatte, es eine kleine Küche gab und daher folgerte man, dass wohl hier draußen auch einiges für den Küchenbedarf angebaut wurde. Daher wachsen heute hier wieder Küchenkräuter, Lavendel und Apfelbäume.

Wir hier im Fischbachtal sind jedenfalls sehr dankbar, dass das Land Hessen viel Geld investiert, damit unser Schloss nach und nach wieder immer schöner wird☺

Möchten Sie noch etwas hier verweilen? Dann erzähle ich Ihnen noch etwas über unseren Schlossherrn und seinen Schlossbau.

  • Der Bauherr, Landgraf Georg I., (Bild zeigen!) hat mit unserem Schloss den ersten Renaissancebau in Südhessen geschaffen. Georg I. war gerade mal 23 Jahre, als er in Lichtenberg anfing zu bauen. Er war ein sehr architekturinteressierter Mann und er ist, bevor er sich für diesen Baustil entschieden hat, viel gereist, sogar bis nach Italien, in das Ursprungsland der Renaissance. Hier in Lichtenberg hat er dann, mit Unterstützung seines Baumeisters Jakob Kesselhut,  einen eigenen Stil kreiert, den sogenannten „Lichtenberger Stil“. Viele andere Bauwerke wurden später dann nach diesem Stil geschaffen, erkennen Sie diese???????????? (Fotos zeigen) und Jagdschloss in Kranichstein und viele mehr.
  • Wenn Sie einmal nach oben schauen, können Sie sich die Fassade unseres Schlosses betrachten:

Sehr typisch für den Lichtenberger Renaissancestil sind:

  • Viele weiße Flächen ohne besonderen Schmuck, lediglich Betonung durch
  • die Zwerchhäuser oben am Giebel, damit versuchte man den Eindruck der Höhe noch zu verstärken, dazu die Voluten, Muschelaufsätze und Kugeln und
  • Betonung an den Portalen (Innenhof) und
  • Betonung durch die Eckquader in rotem Sandstein und ganz typisch
  • die langen Fensterreihen. Die Leute vom Fischbachtal meinten in früheren Zeiten: Unser Schloss hat so viele Fenster, wie das Jahr Tage hat! Und tatsächlich müssen es insgesamt mehr als 300 Fenster sein. Gut, dass man hier keine Hausfrau sein muss ☺!!
  • Übrigens Kinder: unser Schloss wird von Drachen bewacht. Sehr Ihr die Drachen oben am Dach. Davon gibt es insgesamt 3 Stück und wenn es viel Wind gibt, dann heulen die sogar!!
  • (Das Schloss wurde früher als „hoher, strenger Bau“ bezeichnet, was im Vergleich zu anderen Renaissancebauwerken sicher nicht verkehrt ist – und was wohl der Wesensart des Erbauers entsprach).

Weiter Richtung Westflügel:

Hier unten sehen Sie das sehr bekannte Christkindhäuschen von Schloss Lichtenberg. Nun, wie kam denn dieser Wachturm zu diesem Namen? Kennt jemand von Ihnen die Geschichte? Ja, so war es. In früherer Zeit, als die Kinder noch keine Computer, Handys und Fernseher kannten, sagte man, dass wenn hier im Wachturm in der Vorweihnachtszeit Licht brannte (vielleicht war es auch nur der Mond, der sich in den Fensterscheiben spiegelte), dass dann das Christkind vom Himmel herabgestiegen sei und mit seinen Engeln damit beschäftigt war, die Weihnachtsgeschenke für die Kinder herzustellen. Heute können Kinder ihre Wunschzettel dort einwerfen und das Gasthaus Alt Lichtenberg beantwortet dann diese. Schöne Idee, die viel genutzt wird in der Adventszeit.

Neue Brandschutztreppe: Dies ist das neueste Bauwerk, welches für reichlich Wirbel gesorgt hat!! Wird aber wieder entfernt, sobald die Brandschutzsanierung im Schloss abgeschlossen ist.

Weiter zum Balkon mit Blick auf Burg- und  Stadtmauer (dazwischen Renthayegarten) und Burgsiedlung:

Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf die ehemalige Stadt Lichtenberg und ihre Stadtmauer.  Wer nicht in Groß-Bieberau beim historischen Umzug war: 1312 erhielt Lichtenberg zusammen mit Groß-Bieberau die Stadtrechte und dieses 700jährige Jubiläum wird zurzeit in unserer Nachbarstadt groß gefeiert. Damals verlieh Kaiser Heinrich VII. diese Rechte, weil sein Gefolgsmann Graf Dieter VI. von Katzenelnbogen mit ihm nach Rom gereist war, wo er dort als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches“ gekrönt wurde. Nun Lichtenberg, die Burgfreiheit, war damals sehr klein, daher wurde auch der Markt im benachbarten Groß-Bieberau abgehalten.

Der „Aussichtsbalkon“ weiter vorne war ursprünglich der Gefängnisturm und führte hinab ins Schlossgefängnis.  Und noch weiter vorne gab es Pferde- und Rinderstallungen sowie die „Schwemme“=Pferdetränke. Im 19. Jahrhundert wurde alles abgerissen und zugeschüttet. (Plan zeigen!) 

Wir gehen nun zurück (Risalite (Geheime Gemächer =Abortanlagen)   

Beim Pfortenhaus  kurz erwähnen Zentscheuer, Marstall, Burgschmiede, Torhalle/Torturm und Wehrgang, Burglinde). Übrigens dieses Jahr erstmals am Adventsmarkt Nutzung der kleinen Kapelle!

Brunnenbütte mit Renaissanceornamenten/Beschlagwerk verziert, damals „Springender Brunnen“, da der Adel die Wasserkunst so liebte (aus 4 km entfernt kam Wasser in Holzrohren).

Wappenportal im Schlosshof: extra aus Straßburg kam der Bildhauer Hartmann Besserich, der 1575 dieses Hochrelief-Allianzwappen gearbeitet hat. Zeigt die Wappen der Familie von Georg I. und seiner Gemahlin Magdalene zur Lippe.

Museum + Eingang Schlosskapelle

Zunächst erklären, was für Abteilungen wir im Museum haben:

  • Ganz oben: wertvolle Zinnfiguren-Sammlung, Odenwälder Gäulchen und Schreibgeräte sowie Sammlung Original-Gemälde Johannes Lippmann
  • In der Mitte: Geo-Naturpark-Ausstellung mit der Entwicklung der Landwirtschaft von der Steinzeit bis in die Gegenwart und Bäuerliche Gerätschaften nebst einer alten Apotheke
  • Unten: das alte Handwerk
  • Falls Sie später das Museum ausführlicher besichtigen wollen, bitte Eintritt bezahlen.

Schlosskapelle:

Rückwand: Verbum Dei manet in aeternum = Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit

+ Wappen der Landgrafen und Grafen von Katzenelnbogen

1571 erste Nutzung, wenige Jahre danach Verlegung in die oberen Stockwerke, erst 1712 wieder zurück.

Wände waren zur Bauzeit weiß/rot(schwarze Striche, 1712 hellgelber Wandton, Restauration 2009-2010 in Ausstattungsphase von 1712. Altar übrigens aus Resten der Empore (Bild zeigen!)

Wölbung der Außenmauer zeigen.

Gemälde erklären (aus dem 18. JH, Rundbild (Tondo), war ehemals rechteckig und einfarbiger Hintergrund, wurde zusammen mit der Schlosskapelle restauriert. Auf Schriftband steht: Ecce Agnus Dei (Siehe das Lamm Gottes).

Einmal monatlich Gottesdienst +viele Trauungen (ideale Location für Hochzeiten!).

Kaisersaal:

  • Original Bilder von Johannes Lippmann, der „Maler des Odenwalds und seiner Menschen“ (1858 in Offenbach geboren, lebte lange Jahre in Lichtenberg, hauptsächlich Landschaftsmalerei und Portraits der hier lebenden Menschen), erhielt den Georg-Büchner-Preis und war Ehrenbürger der Gemeinde.
  • Original Stuckdecke aus der Erbauungszeit (Vorlage Sebastiano Serlio)
  • Türportale leider verbrannt in DA
  • Herrlicher Ausblick
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